24.11.2025 | Lesezeit


Volkskrankheit Parodontose – Ursachen, Symptome und Behandlung

Parodontose, auch als Parodontitis bekannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen des Zahnhalteapparates und betrifft Millionen von Menschen. Sie ist eine schleichende, oft unbemerkte Entzündung des Zahnfleisches, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann – bis hin zum Zahnverlust. Doch was genau steckt hinter dieser Volkskrankheit, wie erkennt man sie frühzeitig, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?


Was ist Parodontose?

Parodontose ist eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates, die sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Sie beginnt meist mit einer harmlos erscheinenden Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die sich unbehandelt zu einer schwereren Entzündung ausweiten kann. Infolge der Erkrankung baut sich das Zahnbett, das den Zahn im Kieferknochen verankert, langsam ab – im schlimmsten Fall führt das zum Verlust der betroffenen Zähne.


Ursachen von Parodontose

Die Hauptursache für Parodontose sind Bakterien, die sich in Zahnbelägen (Plaque) ansiedeln und eine Entzündungsreaktion im Zahnfleisch auslösen. Es gibt jedoch weitere Faktoren, die das Risiko erhöhen:

🔹 Schlechte Mundhygiene – Unzureichendes Zähneputzen begünstigt die Ansammlung von Plaque und Zahnstein.
🔹 Rauchen – Nikotin reduziert die Durchblutung des Zahnfleisches und schwächt das Immunsystem.
🔹 Diabetes – Ein erhöhter Blutzuckerspiegel begünstigt Entzündungen im Mundraum.
🔹 Genetische Veranlagung – Manche Menschen sind anfälliger für Parodontose als andere.
🔹 Hormonelle Veränderungen – Schwangerschaft, Menopause oder Pubertät können das Zahnfleisch empfindlicher machen.
🔹 Stress – Dauerhafter Stress schwächt das Immunsystem und kann die Abwehrkräfte gegen Bakterien verringern.


Symptome – Wie erkenne ich Parodontose?

Die Erkrankung verläuft schleichend und verursacht im Anfangsstadium oft keine Schmerzen. Frühzeitige Anzeichen können jedoch sein:

❗ Zahnfleischbluten, besonders beim Zähneputzen
❗ Rotes, geschwollenes oder empfindliches Zahnfleisch
❗ Zurückgehendes Zahnfleisch (die Zähne erscheinen länger)
❗ Mundgeruch oder unangenehmer Geschmack im Mund
❗ Locker werdende Zähne oder Zahnwanderung

Je früher eine Parodontose erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln und stoppen!


Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. In frühen Stadien kann eine gründliche Zahnreinigung und eine Verbesserung der Mundhygiene ausreichen. In fortgeschrittenen Fällen sind intensivere Behandlungen notwendig:

🔹 Professionelle Zahnreinigung & Scaling – Entfernt Plaque und Zahnstein oberhalb und unterhalb des Zahnfleisches.
🔹 Parodontalbehandlung (Kürettage) – Eine gründliche Reinigung der entzündeten Zahnfleischtaschen, um Bakterien zu entfernen.
🔹 Antibiotika-Therapie – In schweren Fällen können Antibiotika helfen, die Infektion einzudämmen.
🔹 Chirurgische Eingriffe – In extremen Fällen kann eine Zahnfleischoperation nötig sein, um verloren gegangenes Gewebe wiederaufzubauen.


Kann man Parodontose vorbeugen?

Ja! Mit der richtigen Mundhygiene und regelmäßigen Zahnarztbesuchen lässt sich das Risiko für Parodontose erheblich reduzieren. Wichtige Maßnahmen sind:

Tägliche Zahnpflege – Zweimal täglich gründlich Zähne putzen, Zahnseide und Interdentalbürsten nutzen.
Regelmäßige Prophylaxe – Mindestens zweimal im Jahr zur professionellen Zahnreinigung und Kontrolle gehen.
Gesunde Ernährung – Zucker vermeiden und nährstoffreiche Kost bevorzugen.
Rauchen aufgeben – Raucher haben ein deutlich höheres Parodontose-Risiko.
Stressabbau – Ein ausgeglichener Lebensstil stärkt das Immunsystem.


Fazit

Parodontose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt zum Zahnverlust führen kann. Da sie oft schleichend verläuft, ist es umso wichtiger, auf die ersten Anzeichen zu achten und regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Mit einer guten Mundhygiene und professioneller Unterstützung lässt sich Parodontose effektiv vermeiden oder im frühen Stadium stoppen.